Als die Wissenschaftler die so genannte „Überlebensstatistik“ zum Vergleich heranzogen, änderte sich das Bild. Mit dieser Methode lässt sich die Wahrscheinlichkeit abschätzen, dass eine Person aus einer Population mit hoher Sterblichkeitsrate eine Person aus einer Stichprobe mit niedriger Sterblichkeitsrate überlebt.
Diese Analyse ergab in allen Populationen in etwa die gleichen Ergebnisse: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neugeborenes männliches Kind seine Schwester überlebt, lag bei nur 25-50 Prozent. In einigen Ländern lag die Rate über dem Durchschnitt, aber insgesamt haben in den letzten 200 Jahren nur ein oder zwei von vier männlichen Kindern die weiblichen überlebt. Besonders ausgeprägt ist dies in den ärmeren Ländern, wo sich die Statistik erst in den 1970er Jahren an die der Industrieländer angeglichen hat.
Nach den Daten von 2015 bis 2019 haben US-Männer eine 40-prozentige Chance, länger zu leben als Frauen. Und wenn man den Statistiken Glauben schenken darf, stiegen die Chancen besonders, wenn die Männer verheiratet waren und einen Hochschulabschluss hatten.
Die Forscher fassen zusammen, dass die vorherrschende Meinung, dass Männer im Allgemeinen weniger leben, nicht ganz richtig ist. Männer haben eine signifikante Chance, länger zu leben als Frauen, aber es müssen viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, die die Lebenserwartung beeinflussen. Die Kontrolle dieser Faktoren kann die Statistik verändern.
