Eine Studie über die Lebenserwartung in den letzten 200 Jahren hat gezeigt, dass das niedrige Alter der Männer teilweise ein Mythos ist.
Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Siddan in Dänemark analysierte Daten von 1751 bis 2020 aus 199 Populationen auf allen Kontinenten, um herauszufinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Männer länger leben als Frauen. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift BMJ Open veröffentlicht.
Analysen haben ergeben, dass Frauen etwa fünf bis sechs Jahre länger leben. Im Alter von 85 Jahren kommen zum Beispiel sechs Frauen auf einen Mann. Im Alter von 100 Jahren liegt das Verhältnis eher bei zwei zu eins – ebenfalls zugunsten der Frauen. Und bis zu 122 Jahren, dem Alter von Jeanne Kalman, der Rekordhalterin für Langlebigkeit, lebte kein einziger Mann.
In der Regel sterben Männer früher, weil sie mehr Stress haben. Außerdem neigen sie eher zu schlechten Angewohnheiten. Frauen schädigen ihren Körper trotz gleicher Stressbelastung weniger durch Alkohol und Rauchen.
Auch biologische Faktoren schließen die Wissenschaftler nicht aus. So spielen nach Ansicht der Forscher auch die Unterschiede im Chromosomensatz und im hormonellen Hintergrund von Männern und Frauen eine wichtige Rolle bei der Frage der Langlebigkeit.
